AK: Saar-Wirtschaft ist trotz Aufholprozess weiterhin im Krisenmodus

Pressedienst vom

Die Pandemie und die Transformation schwächen die Saar-Wirtschaft, die sich trotz Aufholprozessen in diesem Jahr weiter im Krisenmodus befindet. In der aktuellen Ausgabe des Mitgliedermagazins der Arbeitskammer AK-Konkret blicken die AK-Fachleute auf die wirtschaftliche Entwicklung 2021 und fordern eine Transformationsstrategie für das Land, die auch über industrielle Wandlungsprozesse hinausdenkt. „Industrieller Wandel muss vor allem durch eine Dienstleistungspolitik begleitet werden, die den Aspekt Gute Arbeit stärker in den Blick nimmt. Dazu kommt, dass vor allem sozial schwächere und am Arbeitsmarkt benachteiligte Gruppen unter den Folgen der Pandemie leiden. Deshalb ist eine sozial gerechte Umverteilungspolitik nötig“, sagt Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes. In der aktuellen Ausgabe der AK-Konkret beschäftigen sich die Wirtschaftsexpert*innen der AK deshalb auch mit Wachstumsfragen und fordern einen alternativen Wohlstandsindikator für das Saarland.

Schien im Jahresverlauf zunächst etwas Normalität in das Wirtschaftsleben zurückzukehren (das BIP im Saarland stieg im 1. Halbjahr 2021 um 2,3 %), korrigierten die führenden Wirtschaftsinstitute aufgrund von hohen Energiepreise, Lieferengpässen und der vierten Pandemiewelle ihre Wirtschaftsprognosen wieder nach unten. „Das Saarland hatte aber auch vor Corona mit einer kriselnden Wirtschaftslage zu kämpfen. Eine Situation, die in Zusammenhang mit den enormen Transformationsprozessen steht und von der vor allem die industrielle Fertigung betroffen ist“, sagt Otto.

Aufgrund der vielfältigen Schwierigkeiten der Industrie und ihrer ins Stocken geratenen Exportorientierung hoffen viele Wirtschaftsexpert*innen, dass der private Konsum das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr vorantreibt. „Nach wie vor ist Wirtschaftswachstum der zentrale Leitgedanke der Wirtschaftspolitik. Auch aus Sicht der Arbeitskammer ist unstrittig, dass wirtschaftliche Wertschöpfung weiterhin benötigt wird. Nach wie vor gibt es aber erhebliche Defizite bspw. in der sozialen Sicherheit, im Gesundheits- und Sorgebereich, im Bildungs- und Kultursektor, bei der Mobilität von Menschen und im Umweltschutz. Um diese Defizite zu beheben, wird weiterhin Wertschöpfung benötigt. Allerdings sollten wirtschaftliche Tätigkeiten in erster Linie dem Gemeinwohl und nicht ausschließlich den Profitinteressen dienen. Entsprechend müssten Wachstum und Wohlstand auch anhand anderer Kriterien bemessen werden“, so Otto abschließend.

Die AK-Konkret können sie hier nachlesen www.arbeitskammer.de/ak-konkret.

 

 

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