AK veröffentlicht Daten-Info 2020 - Entwicklung im Saarland stark durch Corona-Pandemie geprägt

Pressedienst vom

37.800 Menschen in Kurzarbeit, die Zahl der Arbeitslosen stieg mit 38.400 auf ein Rekordniveau, die Beschäftigung ging 2020 gegenüber 2019 um 5.700 auf 385.600 zurück. Gleichzeitig fiel die Zahl der Menschen, die ausschließlich im Minijob arbeiteten, um 5.500 auf ein Zehnjahrestief 58.600 Minijobber*innen. Diese Pandemie-Effekte haben das Jahr 2020 stark geprägt und können teilwiese die negativen Entwicklungen der einzelnen Indikatoren im Vergleich zum Bezugsjahr 2010 miterklären. Das macht die Daten-Info 2020 deutlich, die die Arbeitskammer des Saarlandes jetzt veröffentlicht hat.

Das Faltblatt Daten-Info zeigt wesentliche ökonomische, soziale, ökologische und kulturelle Kennziffern für das Saarland in einem übersichtlichen und handlichen Format. Die Arbeitskammer aktualisiert das Faltblatt mit Zahlen und Fakten für das Saarland (im Vergleich zum Bund) jedes Jahr. Es liefert Datenmaterial zu den Themen Bevölkerung und Beschäftigung, Arbeitsmarkt und Soziale Sicherung, Einkommen, Bildung und Ausbildung, Wirtschaft und Finanzen, Umwelt und Gesundheit sowie Mitbestimmung.

Einige bemerkenswerte Ergebnisse aus 2020:

  • Die Beschäftigung (sozialversicherungspflichtig) bei den unter 25-Jährigen ging im Saarland zwischen 2010 und 2020 um 9,6% zurück (Bund: +0,9%)
  • Zeitgleich sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 29,1 % (Bund: -16,5 %)
  • Hingegen nahm die Anzahl an Schulabgänger*innen ohne Hauptschulabschluss im Zeit-raum 2010-2019 um 1,0 % zu (637 Personen; Bund: 0,0%)
  • Vollzeitbeschäftigten im Saarland verdienen inzwischen 12,1 % weniger als ihre Kol-leg*innen im westdeutschen Bundesdurchschnitt (2010: „nur“ -7,7%).
  • Der Anteil der Beschäftigten in tarifgebundenen Betrieben lag an der Saar im Jahr 2020 bei nur noch 48 % (Bund, West: 53 %), 2010 lag der Anteil noch bei 59,2 %.
  • Die Fahrgastzahlen im SaarVV sind seit 2010 um 22 % zurückgegangen
  • Die Anzahl an Arbeitsunfällen konnte zwischen 2010 und 2019 um 22,5 % reduziert werden (Bud: -18,7 %)

„Bei allem Einfluss der Corona-Pandemie muss aber im Blick gehalten werden, dass die wirtschaftliche Krise – insbesondere im Saarland – bereits vor der Pandemie begann und in Zusammenhang mit den enormen Transformationsprozessen steht. Die ökonomischen Auswirkungen der Corona-Krise treffen zeitlich auf eine strukturelle Krisensituation an der Saar“, sagt Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes. Im ersten Halbjahr 2021 ist dennoch ein Aufholprozess gegenüber 2020 zu beobachten – im bisher weniger gravierenden zweiten Pandemiejahr spiegelt sich das auch in den Daten wider: Das BIP (preisbereinigt) wuchs im ersten Halbjahr 2021 wieder um 2,3 % (Bund: +2,9 %), die Arbeitslosigkeit ging im Juni 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich zurück (-9,9 %; Bund: -8,4%), die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg um 0,7 % (Bund: +1,4 %).

Darüber hinaus bereitet die Arbeitskammer monatlich wichtige statistische Informationen der aktuellen Entwicklungen zum Arbeitsmarkt und zur Konjunktur im Saarland und im Bund auf. Die Publikation erscheint einmal pro Monat und wird auf der Website der Arbeitskammer veröffentlicht sowie per E-Mail gesendet. Anmeldung für den E-Mail-Verteiler unter 

Mehr Infos unter www.arbeitskammer.de/publikationen/ak-fakten-ak-dateninfos

 

 

 

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