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Titelthema zur Krise
gut organisierte Arbeitnehme-
rinnen und Arbeitnehmer: Es gilt,
mit Lohnerhöhungen den Preis-
steigerungen entgegenzuwir-
ken. Dabei muss bedacht wer-
den: Selbst mit kräftigen Lohn-
erhöhungen lassen sich die
Preissteigerungen im Energie-
sektor nicht ausgleichen!
Mit dem Ziel, „Keiner soll hun-
gern oder frieren“ hat ein Beirat
unter Federführung des Sozial-
ministeriums mit dem Leitmotiv
„Das Saarland rückt zusammen“
ein Maßnahmenpaket ge-
schnürt. Hierfür stehen vom 1.
November 2022 bis zum 31.
März 2023 1,7 Millionen Euro aus
dem Landeshaushalt zur Verfü-
gung. Geplant sind warmes Es-
sen und warme Orte, so auch in
Form von Wintercafés – landes-
weit. Eine Beratungshotline ge-
hört ebenfalls zu dem Konzept. Foto: Iris Maurer
Verdeckte Altersarmut gilt es zu
bekämpfen. Das Ganze kann nur
funktionieren, wenn sich ehren-
amtliche Winterhelferinnen und
Winterhelfer engagieren, die es merinnen und Arbeitnehmer Aus unserer Sicht müssen wir Die
in den nächsten Woche zu fin- Einhalt gebieten. Sollte es zu in den kommenden Wochen, Vorstands-
den gilt. Nachbarschaftshilfe solchen Zusammenschlüssen Monaten und auch Jahren auf spitze der AK:
gerät in den Fokus. kommen, die das Ziel haben, jeden Fall zweigleisig fahren: Wir Jörg Caspar
An der Saar haben wir einen die Demokratie zu gefährden, müssen auf die Energiekrise mit (Vorsitzen-
sehr hohen Anteil an ehrenamt- dann müssen wir uns dagegen- den sich sehr rasch ändernden der, li.) und
lich engagierten Menschen. Ge- stemmen und Flagge zeigen. Bedingungen reagieren, hier Thomas
nau auf dieses Engagement Wir dürfen weder den extremen muss die Politik liefern. Niemand Müller (Stell-
Rechten noch den extremen darf frieren oder hungern. Das vertretender
Linken das Feld überlassen. Wir werden wir als Gesellschaft un- Vorsitzender).
Wir dürfen den werden hier im Saarland zusam- ter keinen Umständen zulassen.
Extremen nicht das menhalten. Die saarländischen Arbeitneh-
Feld überlassen und In diesem Zusammenhang merinnen und Arbeitnehmer
müssen die hat die Dienstleistungsgewer- dürfen am Ende nicht die Verlie-
Demokratie stärken. schaft ver.di zur Gründung eines rerinnen und Verlierer in diesen
schwierigen Zeiten sein. Der
Bündnisses für Entlastung auf-
Thomas Müller gerufen. Ende September hat Umbau des industriellen Kerns,
Stellvertretender sich dieses Bündnis aus Ge- die Veränderungen im Automo-
AK-Vorstandsvorsitzender
werkschaften, Sozialverbänden, bilbau verlangen ihnen bereits
Kirchen und anderen gesell- viel ab. Die Arbeitskammer
schaftlichen Gruppen gegrün- macht Vorschläge, begleitet
det, auch die Arbeitskammer viele Transformationsprojekte
des Saarlandes ist hier mit im und mischt sich ein.
Boot. Unter dem Leitmotiv Sollten Sie, und das gilt nicht
zählen wir als Arbeitskammer „Nicht mit uns, wir frieren nicht nur im Rahmen der aktuellen
und ebenso die Gewerkschaf- für eure Profite“ eint alle Betei- Krise, Probleme mit Ihrem Ar-
ten: Wir müssen als Gesellschaft ligten der Wille „der galoppie- beitgeber haben, so melden Sie
zusammenhalten und füreinan- renden Inflation sozial entge- sich bei uns im Haus der Bera-
der einstehen! Und notfalls auch genzutreten.“ Für den 3. Dezem- tung. Wir waren während der
auf die Straße gehen. Fachleute ber ist eine Demonstration in Corona-Pandemie für Sie da, Sie
rechnen mit Demonstrationen Saarbrücken geplant. können auch weiterhin auf uns
im Winter, dabei könnten rechte Auch wenn es viele Ideen zur zählen.
Kräfte versuchen, die beson- künftigen Nutzung alternativer
dere energiepolitische Lage für Energie, wie zum Beispiel von Jörg Caspar ist AK-
ihre Zwecke zu nutzen mit dem Abwärme gibt, lassen sich diese Vorstandsvorsitzender.
Ziel, die Demokratie zu schwä- neuen Technologien nicht von Thomas Müller ist
chen. Solchen Umtrieben müs- heute auf morgen einführen. Da- Stellvertretender AK-
sen möglichst viele Arbeitneh- für braucht es Zeit. Vorstandsvorsitzender.
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