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Politik + Gesellschaft
Wasserstoff bietet große Chancen
für die Beschäftigten im Saarland
WASSERSTOFF Eine gute Infrastruktur ist beim Aufbau im Saarland zwingend nötig
Im Zuge der Transformation ist landes schon jetzt an Wert- plätze zu sichern, die durch das
Wasserstoff (H ) ein zentrales schöpfung aufgebaut haben wahrscheinliche Aus des Ver-
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Thema für den ökologischen und was in Bereichen wie dem brenners ab dem Jahr 2035
Umbau der Wirtschaft gewor- Sondermaschinen- und Anla- schon jetzt von einem Abbau
den. Er gilt speziell in seiner genbau über die verschiedens- betroffen sind. Hierfür braucht
„grünen“, CO -freien Form als ten Glieder der H -Wertschöp- es eine starke Mitbestimmung,
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unverzichtbarer Bestandteil der fungskette noch technisch denn bereits jetzt sind zahlrei- Christian Klein
Transformation von großen Tei- möglich und geplant ist. Über- che Betriebsräte mit ihrer spezi- (Foto: M. Laffi-
len der Industrie, des Verkehrs- dies konnte festgehalten wer- fischen Expertise am Aufbau der tau Photo-
und Energiesektors. Auch im den, dass das Saarland trotz des saarländischen H -Wirtschaft graphy & Film
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Saarland bietet der Aufbau ei- geplanten Aufbaus einer eige- beteiligt. Studios)
ner H -Wirtschaft für die sich nen H -Erzeugungsstruktur auf Die Diskussion im Anschluss arbeitet seit
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mitten in der Transformation Importe angewiesen sein wird, an die Vorträge zeigte diesbe- 2023 als
befindliche Automobilzuliefe- um die enormen Bedarfe der züglich, dass beschäftigungs- wissenschaft-
rer- und Stahlindustrie viele sich bereits im H -basierten politische Risiken entstehen, licher Mitar-
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Möglichkeiten an Wertschöp- Umbau befindlichen Stahlin- wenn die Infrastruktur mit Ver- beiter im
fungs- und Beschäftigungsef- dustrie und der System- und sorgungsleitungen, wie bei- TraSaar Teil-
fekten. Dass dies sowohl für Ex- Komponentenproduktion de- spielsweise der geplanten Ring- projekt 1 „Mit-
perten und Spezialisten als cken zu können. leitung in Homburg, und einem bestimmung
auch für Fachkräfte und Helfer Tankstellennetz nicht ausrei- und Beschäf-
vor allem in Bau-, Bauplanungs- Es braucht eine starke chend ausgebaut wird. Investiti- tigung“. Zuvor
und MINT-Bereichen gilt, erläu- Mitbestimmung onen in Schlüsseltechnologien hat er Politik-
tert Christian Klein in einem der Wasserstoff-Wirtschaft und wissenschaft
Gastbeitrag. Die beschäftigungspoliti- eine entsprechende Nachfrage, sowie Demo-
schen Chancen sowohl in der beispielsweise im Sektor des kratische
Von Christian Klein industriellen Anwendung als Schwerlastverkehrs, müssen in- Politik und
auch in der Komponenten-/ frastrukturell auf eine solide Ba- Kommuni-
Um den aktuellen Stand der ge- Systemfertigung sind im Saar- sis gestellt werden. kation an der
planten H -Wirtschaft für die land enorm und bieten viele Eine dauerhafte Evaluierung Universität
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betriebliche Mitbestimmung Möglichkeiten, um über die kli- der saarländischen Wasserstoff- Trier studiert.
aufzubereiten und zu diskutie- maneutrale Umstellung von strategie unter diesen Gesichts-
ren, hat das TraSaar Teilprojekt 1 Produktionsabläufen etwa in punkten ist aus Sicht der be-
„Mitbestimmung und Beschäfti- der Stahlindustrie und die Er- trieblichen Mitbestimmung un-
gung“ in Kooperation mit der IG schließung neuer Märkte über abdingbar und wird derzeit
Metall Transformationswerkstatt innovative Produkte für die H - durch die Wasserstoffagentur
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Saar den Auftakt des Veranstal- Wertschöpfungskette Arbeits- des Saarlandes vorangetrieben.
tungsformats der Transformati-
onstage im Februar 2024 dem
Thema Wasserstoff gewidmet.
Die Experten Hermann Guss,
TraSaar-Teilprojektleiter „Was-
serstoff und Brennstoffzelle“ des
Projektpartners autoregion e.V.,
sowie Lennard Margies, Grup-
penleiter „Automobilmontage
und Produktion alternativer An-
triebssysteme“ des ZeMA, refe-
rierten zu den Themen „Aus-
gangslage des Wasserstoffs
global und im Saarland“ sowie Foto: Adobe Stock/Alexander Limbach
zu „Herausforderungen bei der
Produktion von H -Technolo-
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gien“ und diskutierten im Nach-
gang mit den rund 30 anwesen-
den Betriebsräten. Die Vorträge
zeigten, was saarländische Un- Die beschäftigungspolitischen Chancen einer Wasserstoff-
ternehmen flankiert durch die Wirtschaft sind im Saarland enorm – sowohl in der industriellen
Wasserstoffstrategie des Saar- Anwendung als auch in der Komponenten- und Systemfertigung.
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