Page 53 - AK-Konkret 1|2025 | AK-SPEZIAL „AKTIV IM BETRIEB“
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Tipps Praxis Infos und Ratschläge
für die für alle aktiven Betriebsräte
HILFESTELLUNG Sechs kurze Handreichungen
Konkret Spezial 1/2025 „Aktiv im Betrieb“
1 Rechtskenntnisse 2 BEST-Experten
schnell aneignen
Foto: Adobe Stock /eccolo Eine neue Beschäftigtenvertre- BEST e.V. (www.best-saarland.
helfen weiter
tung tut gut daran, sich schnell
de) heißt die Beratungsstelle von
zu sortieren (was wollen wir ge-
Arbeitskammer und DGB für Be-
triebs-/Personalräte und Mitar-
meinsam erreichen?) und rasch
Die BEST-Expertinnen und -Ex-
triebsverfassungs-/Personal-
Wie sie Betriebsvereinbarungen am besten gestalten, können ein solides Grundwissen im Be- beitervertretungen im Saarland.
perten helfen dabei, mit kom-
vertretungs- und Arbeitsrecht
Foto: Adobe Stock / CrazyCloud „Hast du (noch) keinen, wer weiß, welche Rechte und Belastung oder Digitalisierung)
plexen Themen (ob Schichtsys-
zu erhalten, um fürs Tagesge-
Interessenvertreter in Seminaren erlernen.
tem, Datenschutz, psychische
schäft gewappnet zu sein. Nur
erfolgreich im Betrieb oder in der
Pflichten ein Betriebs-/Perso-
dann wähl‘ dir einen!“
Verwaltung umzugehen. Und
nalrat beziehungsweise ein Mit-
arbeitergremium hat, kann diese
das Schöne ist: Jede gewählte
terne Beratung hinzuzuziehen.
der Belegschaft einsetzen.
mit Betriebsrat bezahlen mehr
Interessenvertretungen der
Betriebliche Mitbestimmung ist eine spannende, aber auch ANREGUNG Betriebsratswahl ist kurzfristig möglich auch wirkungsvoll zum Nutzen Interessenvertretung kann ex-
herausfordernde Tätigkeit. Beschäftigten können in jedem als zehn Prozent höhere Ent- Weiterbildung im Schulungen
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gelte, als solche ohne eine ge-
Betrieb mit mindestens fünf
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Echte Mitbestimmung wahlberechtigten Arbeitneh- wählte Interessenvertretung). Das Bildungszentrum (BZK) Die Gewerkschaften unterstüt-
wahrnehmen
BZK der AK
mern gewählt werden. Es
Ein Wagnis ist die Gründung
erfordert viel Einsatz könnte also viel mehr „Räte“ einer Beschäftigtenvertretung der Arbeitkammer in Kirkel zen all ihre Mitglieder, die in In-
also wahrlich nicht, sondern
geben, wenn die Belegschaften
bietet verschiedene Semi-
teressenvertretungen
tätig
EINSCHÄTZUNG Betriebsräte sind stark eingebunden aktiv würden. Zumal eine Wahl eine richtige und wichtige Maß- nare für Interessenvertretun- sind, mit Rat und Tat. In Tages-
recht schnell zu organisieren ist. nahme im Sinne aller Kollegin- gen an, die wichtiges Werk- oder Wochenseminaren kön-
Wenn Beschäftigte zur Wahl einer betrieblichen Interessen- nen und Kollegen. Und bei Ein- zeug an die Hand geben. Da- nen sich Betriebs- und Perso-
vertretung antreten und ins Gremium einziehen, ist das erst ein Es gibt hoffentlich nicht wenige haltung einiger Regeln lässt bei geht es unter anderem nalräte gezielt schulen lassen
Anfang, um Mitbestimmung zu „leben“. Zu einem wirkungs- Arbeitnehmerinnen und Ar- sich ein solches Gremium auch darum, Betriebsversamm- – und sich zudem mit Kollegin-
vollen Einsatz im Sinne der Kolleginnen und Kollegen ge- beitnehmer, die absolut zufrie- problemlos und sogar recht lungen besser zu gestalten, nen und Kollegen austau-
hören nämlich großes Engagement und Sachkenntnisse. den sind in ihrer Firma und mit schnell wählen. um eine rechtssichere Proto- schen. Dadurch kann man/frau
dem Chef oder der Chefin bes- kollführung und eine erfolg- sein/ihr Wissen ständig ver-
„Mitbestimmung ist gelebte schult in freier Rede; die tens auskommen. Aus solchen In Krisen bewährt reiche Verhandlungsführung. bessern und so auch effizienter
Demokratie am Arbeits platz nötigen Kenntnisse für die Betrieben, ob nun klein oder >> Infos: www.bildungszent- und wirkungsvoller im Gre-
und hat sich über viele Jahr- Gremientätigkeit sind aber groß, ist öfter zu hören, dass Die Fachleute des DGB-Bil- rum-kirkel.de mium handeln.
zehnte in Betrieben und Un- ebenso zu erwerben wie der doch eigentlich keine Be- dungswerks erklären im eige-
ternehmen bewährt. Sie ist Umgang mit anderen auf der schäftigtenvertretung ge- nen Internetportal (www.
eine Grundlage für den wirt- Basis gegenseitiger Wert- braucht wird. Aber gerade dgb-bildungswerk.de), wie das
schaftlichen Erfolg und den schätzung oder die Fähig- dann spricht absolut nichts funktioniert und was zu beach- Wer zum
sozialen Frieden in Deutsch- keit zur Kompromissfindung gegen die Wahl eines Be- ten ist. Hilfestellung bei der Betriebsrat
land.“ So heißt es in einer Bro- und zur Teamarbeit erlernbar triebsrates, eines Personalra- Durchführung einer Wahl er- gewählt
schüre des Bundesarbeitsmi- sind. Wenn diese Vorausset- tes oder einer Mitarbeiterver- halten Engagierte und Interes- wurde, sollte Foto: Adobe St./ Eva Kahlmann
nisteriums zum Thema. zungen gegeben sind, dann tretung. Denn gegenseitiges sierte bei den DGB-Einzelge- an Schulung-
Mitbestimmung klappt können Interessenvertreter Vertrauen ist gut und schön, werkschaften, denn sie sind die en von Ge-
aber nicht einfach deshalb, echt etwas bewirken. sorgt aber nicht automatisch eigentlichen „Hüter und Be- werkschaften
weil es sie bereits lange gibt. dafür, dass es stets gerecht wahrer der Mitbestimmung“, so teilnehmen.
Von Beschäftigtenvertretern Nützliches Basiswissen zugeht. Deshalb ist und bleibt dass eine Mitgliedschaft für alle
wird viel Einsatz gefordert, gelebte (praktizierte) Mitbe- dem Solidaritätsgedanken ver- 5 „Verständlich 6 Lesestoff mit
wenn sie erfolgreich und im Auf den folgenden Sei- stimmung unverzichtbar. pflichteten Beschäftigten und rechtssicher“ viel Tiefgang
Sinne der Belegschaft tätig ten wird aufgezeigt, dass es In allen DGB-Einzelgewerk- selbstverständlich sein sollte. Der Bund-Verlag bietet Fach- Die Hans-Böckler-Stiftung wid-
sein wollen. Zudem sollte bei Bedarf sehr rasch gehen schaften wird der Spruch „Hast Außerdem ist festzuhal- informationen zum Arbeits- met dem Thema Mitbestim-
ihnen klar sein, dass ein sol- kann mit der Wahl einer Be- du keinen, wähl‘ dir einen“ ge- ten: In allen bisherigen Wirt- und Sozialrecht in Hülle und mung ein eigenes Portal im Inter-
ches Ehrenamt jede Menge schäftigtenvertretung. Wir nutzt, um für die Gründung von schaftskrisen haben die Fülle. Die zentrale Zielgruppe net mit ganz viel Lesestoff. Dort
Zeit und Energie bindet. erklären, wer bei der Wahl Beschäftigtengremien zu wer- Beschäftigtenvertretungen sind Betriebs- und Personal- wird Praxiswissen vermittelt (wie
Die Gewerkschaften helfen eines Gremiums helfen kann, ben. Die IG Metall benennt da- die Folgen für die Arbeitneh- räte. Mitglieder der Gremien zu Betriebs- und Dienstvereinba-
neuen Betriebs-/Personal- wie Interessenvertretungen für gute Gründe: gemeinsamer merinnen und Arbeitnehmer können Gesetzeskommenta- rungen), es gibt gezielte Hinter-
räten und Mitgliedern von ihre Arbeit organisieren kön- Einsatz für sichere Arbeits- abmildern können; der Ein- re, Handbücher, Fachzeit- grundinformationen für Beschäf-
Mitarbeitervertretungen auf nen und wo/wie gewerk- plätze, eine bessere Ver- satz von Betriebs- und Perso- schriften („Arbeitsrecht im Be- tigtenvertretungen und einen
vielfältige Weise, damit diese schaftliche Ansprechpartner einbarkeit von Leben und Ar- nalräten für ihre Kolleginnen trieb“) und Online-Newsletter aktuellen Newsletter. Darüber
„das richtige Rüstzeug“ er- sowie Informationen für die beit oder Innovationsoffensiven und Kollegen sorgt also auch beziehen. Alles soll „schnell, hinaus beleuchtet die Stiftung
halten. Denn natürlich hat einzelnen Branchen im Saar- sowie Engagement für Qualifi- in schwierigen Zeiten dafür, verständlich und rechtssicher“ auch die Entwicklung der Mitbe-
nicht jede/jeder juristische land und im Bund zu finden zierung und für bessere Löhne dass möglichst viele Jobs er- sein, verspricht der Verlag. stimmung in Europa.
Vorkenntnisse oder ist ge- sind. red oder Gehälter (Unternehmen halten bleiben. red >> Infos: www.bund-verlag.de >> Infos: www.boeckler.de
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