Page 5 - AK-Konkret: 2 | 2023 | Spezial "Für junge Leute"
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Titelthema








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        Ob  für  Klein-  oder  Schulkind,  Teenager  oder  Azubis  und  Studierende:  Wir  brauchen  eine  Jugendpolitik,  die  an  den
        Bedürfnisssen der jungen Menschen ausgerichtet ist.
          Ernst nehmen, statt verurteilen!




           DENKANSTOSS  Junge Menschen müssen mehr gehört werden, sagt Melanie Blatter


                eneration X, Y oder Z – eine abgehängte        Bestandteil des Lehrplans und der Schulkultur
                Generation“ oder „Immer mehr Jugend-           werden. Aber auch das Wahlrecht mit 16 Jahren
                liche ohne Schulabschluss“ – zwei              ist ein wichtiger Baustein, um aktive Gestal-
       GSchlagzeilen, die man in letzter Zeit so               tungsmöglichkeiten zu geben. Es muss aber
        oder so ähnlich sehr oft lesen konnte. Das Bild        auch investiert werden. Einerseits in die Infra-
        der jungen Generation, das in den letzten Jahren       struktur vor Ort. Orte für Jugendliche müssen
        gezeichnet wird, ist zunehmend negativ. Eine           attraktive Treffpunkte werden, die gerne aufge-
        Pauschalverurteilung einer ganzen Generation,          sucht werden, Freizeitaktivitäten müssen für alle
        die nicht nur auf den ersten Blick unfair              zugänglich sein und dürfen nicht abhängig vom
        erscheint. Sollten wir uns nicht als Gesellschaft      Geldbeutel der Eltern sein. Andererseits muss
        besser fragen, warum Kinder und Jugendliche so         auch weiterhin in die gesamte Bildungskette
        oft benachteiligt werden? Angefangen bei der           investiert werden. Wir brauchen eine Jugend-
        staatlichen Ebene sind Ausgaben für die                politik, die an den Bedürfnissen der Jugendli-
        Jugendarbeit vor Ort in den Kommunen freiwil-          chen ausgerichtet ist und sie miteinbezieht. Und
        lige Ausgaben. Diese werden aufgrund der               wir brauchen eine inklusive, hochwertige und
        prekären Haushaltslage der Kommunen jedes              chancengerechte Bildungspolitik!
        Jahr neu diskutiert und weiter gekürzt. Nicht
        besser sieht es vielerorts in unseren Schulen
        etwa bei der baulichen Infrastruktur sowie der         Wir brauchen
        personellen Situation aus. Aber auch die Freizeit-     eine Jugend-
        angebote haben nicht zuletzt in der Corona-            politik, die
        Krise sehr gelitten. Um den Jugendlichen               Jugendliche
        bessere Perspektiven bieten zu können und              miteinbezieht
        somit auch dem massiven Fachkräftebedarf                                             Melanie Blatter
        gerecht zu werden, bedarf es einer gesamtge-           und eine inklu-               leitet die Abteilung
        sellschaftlichen Anstrengung. Jugendliche              sive, chancen-                Bildungs- und
        müssen mehr Gehör finden, mehr mitbestimmen            gerechte                      Wissenschafts-
        dürfen – dies muss bereits in den Schulen fester       Bildunsgpolitik.              politik.


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