Ökologische und soziale Kämpfe verbinden! 

Pressedienst vom

Ver.di ruft für den 1. März 2024 gemeinsam mit Fridays for Future zum bundesweiten Klimastreik auf. Damit soll Druck auf die Regierung ausgeübt werden, um klima- und verkehrspolitisch konsequent zu handeln. „Wir brauchen eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Verkehrswende. Deshalb unterstützen wir den Klimastreik“, sagt Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes. „Für die Verkehrswende braucht es gemeinsame Anstrengungen. Als Rückgrat brauchen wir einen gut ausgebauten und sinnvoll getakteten ÖPNV. Um das zu erreichen, sind gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Nahverkehr, ein konsequenter Ausbau des Angebots und der Infrastruktur sowie eine auskömmliche Finanzierung zentral“, betont Otto. „Derzeit stammen etwa 20 Prozent der Treibhausgasemissionen aus dem Verkehr. Zugleich herrscht enormer Fachkräftemangel im ÖPNV. Ein Umstand dem man gemeinsam, als Gesellschaft begegnen muss.  Ökologie, Ökonomie und Soziales müssen gemeinsam berücksichtigt werden“, so Otto.

Klimawandel und Klimaschutz sind aufs Engste mit Verteilungsfragen verbunden. Die reichsten 10% der Weltbevölkerung verursachen mehr als die Hälfte des globalen CO2-Ausstoßes und sind gleichzeitig am wenigsten von den Folgen des Klimawandels betroffen. Dies spiegelt sich auch im Mobilitätsbereich wider. Haushalte mit niedrigerem Einkommen sind häufiger von den Umweltbelastungen des Verkehrs, wie Lärm und Luftschadstoffe betroffen als Haushalte mit höheren Einkommen, obwohl sie nicht Hauptverursachende sind. 

Auch aus diesem Grund ist unser Verkehrssystem reformbedürftig, wenn unsere Mobilität gerechter und ökologischer werden soll. „Um die ökologische Krise zu bewältigen und dabei den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern, müssen die Verteilungsfragen gemeinsam mit den ökologischen Fragen beantwortet werden!”, fordert Otto.

„Eine nachhaltige und sozial gerechte Verkehrswende kann schrittweise mit Hilfe aller Akteur*innen gelingen.“, ist Otto überzeugt. „Durch den verstärkten Ausbau des Umweltverbundes - beim ÖPNV-Angebot angefangen, bis hin zu verbessertem Fuß- und Radverkehr - kann es gelingen, viele Autofahrten auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel zu verlagern.  Von der Verkehrswende profitieren alle – vor allem aber Einkommensärmere, mobilitätseingeschränkte Personen und Kinder.“

„Um für Akzeptanz und Unterstützung der Klimaschutzmaßnahmen bei gesellschaftlichen Akteur*innen und Bürger*innen zu sorgen, ist es wichtig, dass diese sich auch am Prozess beteiligen können. Transparente Kommunikation ist unverzichtbar, um die Menschen auf dem Weg des ökologischen Umbaus mitzunehmen. Das gilt auch für die Auswirkungen einzelner Maßnahmen auf unterschiedliche sozioökonomische Gruppen und Branchen“, gibt Otto zu bedenken.

Wichtig ist aber auch: „Ergreifen wir keine Klimaschutzmaßnahmen, zieht das hohe Kosten nach sich – wie zum Beispiel Wasserversorgung/Trockenheit, Schäden durch Starkregen,  Ernteausfälle, Lieferengpässe, Kosten für Gesundheitssysteme. Ökologische und soziale Fragen sind so aufs Engste miteinander verknüpft. Eine gemeinsame Bewegung ist also notwendig. Die ökologische Krise und die Ungleichheitskrise müssen gemeinsam bearbeitet werden“, so Otto. 

„Gewerkschaften und Betriebsräte in den Verkehrsunternehmen kämpfen im Saarland für gute Arbeitsbedingungen, gleichzeitig sind sie sich der ökologischen Probleme eindeutig bewusst. Wir freuen uns daher über eine gemeinsame Bewegung der Arbeitnehmer*innen mit den Klimaaktivist*innen, um gemeinsam für das Gute Morgen zu streiten!“ so Otto abschließend.

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