Durch- und Umsetzung einer Tarifbindung
Mitbestimmung wirkt – Erfolgsbeispiel FEAG St. Ingbert

Ausgangssituation im Jahr 2019:

  • Grundlage des Entgelts war ein veralteter Haustarifvertrag von 2007, angelehnt an den MTV Elektrohandwerk Bayern 2001.
  • Letzte tarifliche Anpassung: 2012
  • Es herrschten:
    • Niedriges Gehaltsniveau
    • Unzufriedenheit unter den Beschäftigten
    • Keine klaren Eingruppierungsstrukturen
    • Fehlende oder unzureichende Sonderzahlungen (z. B. Weihnachtsgeld nur bei langer Betriebszugehörigkeit, maximal 40 % – davon 50 % erfolgsabhängig)
    • Keine aktiven tariflichen Auseinandersetzungen mit dem Arbeitgeber

Wandel durch gewerkschaftliche Organisierung

Herbst 2019: Kontakt zur IG Metall Saarbrücken 
Ziel: Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch Tarifbindung und Mitbestimmung Aufbau von Mitgliedern im Betrieb und Stärkung des Vertrauenskörpers

Erste Erfolge ließen nicht lange auf sich warten:

Tariflicher Durchbruch 2021: 
Entgelterhöhung: ab 01.01.2022: + 3 %, ab 01.01.2023: + 2 % 
Corona-Prämie: Einmalzahlung von 400 €
2023: Einführung einer Sonderzahlung (Weihnachtsgeld) in Höhe von 50 % eines Monatsgehalts

Haustarifvertrag neu verhandelt – Abschluss Mai 2024

Nach intensiven Verhandlungen – begleitet durch Aktionen, Seminare und gewerkschaftliches Engagement – konnte ein moderner Haustarifvertrag mit zukunftsweisenden Inhalten durchgesetzt werden:

  • Stufenweise Arbeitszeitverkürzung bis 2028 auf 37 Stunden/Woche
  • Anhebung des Eckentgelts auf 2.900 €
  • Einführung eines Urlaubsgeldes: ab 2025: 25 %, ab 2026: 40 %
  • 24.12. und 31.12. gelten künftig als bezahlte Freitage

Fazit: Mitbestimmung schafft Fortschritt

Der nachhaltige Mitgliederaufbau, die starke Rolle des Betriebsrats und der aktive Vertrauenskörper haben wesentlich dazu beigetragen, dass sich bei der FEAG St. Ingbert die Arbeitsbedingungen spürbar verbessert haben.

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