Saarstahl AG Völklingen
Mitbestimmung ist Zusammenhalt, der bewegt
Ausgangssituation
Die Verhandlungen fanden in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld statt. Das Unternehmen schrieb zu dieser Zeit Verluste. Die Unternehmensseite forderte Beiträge der Mitarbeitenden in Höhe von 90 Millionen Euro. Zudem gab es keinen Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen oder Standortschließungen. Ziel der Verhandlungen war es, die Eigenständigkeit des Unternehmens zu bewahren, Arbeitsplätze und Standorte zu sichern sowie die Transformation trotz globaler Herausforderungen erfolgreich zu gestalten.
Welche Maßnahmen wurden ergriffen, wie ist man vorgegangen?
Die Tarifvertragsparteien einigten sich auf den Abschluss eines Transfertarifvertrags, der sowohl die Beschäftigung als auch die Standorte sichert. Vor der Unterzeichnung wurde unter den IG Metall-Mitgliedern eine Abstimmung durchgeführt, bei der der Transfertarifvertrag mit einer Zustimmung von 81,7 % angenommen wurde.
Ergebnis (Was wurde vereinbart?)
Der Transfertarifvertrag beinhaltet eine schrittweise Absenkung der wöchentlichen Arbeitszeit: Im Jahr 2025 auf 32 Stunden, im Jahr 2026 auf 33 Stunden und im Jahr 2027 auf 34 Stunden pro Woche. Durch diese Arbeitszeitreduzierung entstehen Freischichten, die bei Minderbeschäftigung in Anspruch genommen werden müssen – konkret sind dies 11 Tage im Jahr 2025, 11 Tage im Jahr 2026 und 6 Tage im Jahr 2027. Zudem wurde ein Negativkonto für jede Beschäftigte und jeden Beschäftigten eingerichtet, auf das 24 Schichten eingebracht werden müssen. Darüber hinaus entfallen künftig der Tarifvertrag SZB sowie der Tarifvertrag ZB. Die tarifliche Entgelterhöhung in Höhe von 5,5 % wird ab April 2025 weitergegeben. Ab dem Jahr 2027 erhalten IG Metall-Mitglieder drei zusätzliche Urlaubstage. Die Beschäftigung und die Standorte sind durch den Transfertarifvertrag gesichert. Ein Verzicht auf Urlaubs- oder Weihnachtsgeld wurde nicht vereinbart. Außerdem wurde die unbefristete Übernahme der Auszubildenden beschlossen.