Gute Pflege sieht sich einem Dilemma gegenüber: Eine aktivierende und erhaltende Pflege führt im Erfolgsfall dazu, dass sich der Zustand der Patienten verbessert. Dies führt logischer Weise dazu, dass die Patienten hinsichtlich Pflegebedarf niedriger eingestuft werden. Somit werden geringere Einnahmen generiert und weniger Personal kann finanziert werden. Mit zu dünner Personaldecke ist eine gute Pflege nicht möglich. Solange der ökonomische Maßstab der zentrale Maßstab ist, kann gute Pflege nicht dauerhaft gelingen. 

Die Diskussion um eine Umgestaltung, Neugestaltung bis hin zur Abschaffung der Sozialen Pflegeversicherung hat in den letzten Jahren, durch die deutlich gestiegenen und weiter steigenden Eigenanteile in der stationären Altenhilfe, an Fahrt aufgenommen. 

Nicht zuletzt wegen des eklatanten Pflegepersonalmangels sind die steigenden Kosten und deren Refinanzierung ein zentrales Thema. Auch ist in den letzten Jahren die personelle Ausstattung der stationären Altenpflege ins Blickfeld geraten. Um die Diskussion über die Pflegeversicherung besser nachvollziehen zu können, muss ihre Entwicklung in den Blick genommen werden. Dabei werden auch die verschiedenen Ansätze zu ihrer Weiterentwicklung betrachtet und die Position der Arbeitskammer des Saarlandes dargestellt. Grundsätzlich präferiert die Arbeitskammer des Saarlandes eine Pflegevollversicherung, die alle Leistungen übernimmt, welche notwendig, wirtschaftlich und zweckmäßig sind. Hier ist die Solidargemeinschaft ebenso gefordert wie bei der Krankenversicherung. Dies wäre die Übertragung des Grundprinzips der gesetzlichen Krankenversicherung auf die Pflegeversicherung. 

Die Publikation können Sie hier kostenlos im PDF-Format herunterladen:
AK-Texte "Pflegeversicherung - Entwicklung, aktueller Stand und Perspektiven"