Auftrag an die Arbeitskammer

Die Landesregierung hatte am 21. Juni 2013 das auf mehrere Jahre angelegte Forschungs- und Beratungsprojekt "BetriebsMonitor Gute Arbeit Saar" bei der Arbeitskammer in Auftrag gegeben. Die praktische Umsetzung erfolgt über die Beratungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung e. V. (BEST).

„BetriebsMonitor Gute Arbeit Saar“

Das Projekt „BetriebsMonitor Gute Arbeit Saar“ ist ein Kooperationsprojekt zwischen der Regierung des Saarlandes und der Arbeitskammer des Saarlandes (AK), das von der Beratungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung (BEST) e.V. umgesetzt wird. Es wurde bereits in einer ersten Projektphase von Juli 2013 bis Dezember 2020, und in einer zweiten Projektphase von Januar 2021 bis Dezember 2022 durchgeführt und wird nun für den Zeitraum 2023 bis 2024 fortgesetzt

Im Rahmen der Konzeption „Gute Arbeit“ der Landesregierung sollte das Projekt noch stärker einen Beitrag zur Gestaltung der Arbeitswelt 4.0 leisten, welcher im Zuge der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung immer größeres Gewicht zukommt. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, wurde das Projektangebot bereits für den Zeitraum 2021 bis 2022 explizit thematisch erweitert, was im hinzugefügten Untertitel „Gute Arbeit in der Arbeitswelt 4.0“ und in einem Erweiterungsbaustein deutlich wurde.

Projekterweiterung durch neuen Baustein "Initiativberatung Gute Arbeit 4.0"

Das Projekt wurde um den Baustein „Initiativberatung Gute Arbeit 4.0“ erweitert. Durch

  • betriebliche Initiativberatung
  • Prozessbegleitung und
  • Wissenstransfer

wurde hier für die jeweils betriebsspezifischen Auswirkungen der Digitalisierung der Arbeit sowie für die konkreten Umsetzungsnotwendigkeiten und Handlungsansätze zur menschengerechten Gestaltung der Arbeit in der digitalen Transformation sensibilisiert.

Im konstruktiven Zusammenwirken von Leitungen, Fachkräften und Arbeitnehmervertretungen sowie Beschäftigten als „Experten und Expertinnen in eigener Sache“ soll durch verbesserte Arbeitsbedingungen die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten gestärkt werden und damit letztlich auch die Leistungsfähigkeit der Betriebe.

In dieser erweiterten Form wird das Projekt nun im Zeitraum 2023 bis 2024 fortgeführt.

Aufruf an die Unternehmen zur Beteiligung

Noch in ihrem Amt als Wirtschaftsministerin rief Anke Rehlinger während der zweiten Projektphase alle saarländischen Unternehmen, Organisationen und Verwaltungen auf, sich am "BetriebsMonitor" zu beteiligen:

Der „BetriebsMonitor“ ist ein wichtiger Baustein für die Gesamtstrategie „Gute Arbeit“ der Landesregierung – insbesondere im Zuge der digitalen Transformation. Das Projekt hängt unmittelbar mit der Strategie zur Fachkräftesicherung zusammen. Es soll zum einen für die betrieblichen Akteure eine praktische Unterstützung leisten und zum anderen der Landespolitik fundierte Erkenntnisse liefern, um die Rahmenbedingungen für Gute Arbeit zielführend zu gestalten. Denn: Unternehmen, die gute Arbeitsbedingungen vorweisen können, haben es leichter, engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und zu halten.

- Auszug aus dem Schreiben des Wirtschaftsministerium -

Nachfolgend bieten wir Ihnen das Schreiben der Ministerin im vollständigen Wortlaut zum online-Lesen und Downloaden an:

  Aufrufschreiben der saarländischen Wirtschaftsministerin, November 2021

Im Rahmen der Konzeption "Gute Arbeit" der Landesregierung trägt das Projekt dazu bei:

  • saarländische Mitbestimmungsgremien hinsichtlich der Digitalisierung und Transformation zu sensibilisieren
  • eine sozial verantwortliche Unternehmensführung zu fördern,
  • die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der saarländischen Betriebe, Behörden und Einrichtungen zu stärken
  • und schließlich mit den guten Arbeitsbedingungen auch die Lebensbedingungen im Saarland zu verbessern.

Das Landesprojekt "BetriebsMonitor Gute Arbeit" wendet sich sowohl an:

  • Beschäftige und ihre Interessenvertretungen als auch an
  • Arbeitgeber und
  • Politische Akteure

Zum einen werden Arbeits- und Innovationsbedingungen im Arbeitsprozess analysiert und über Beratungsprojekte verbessert. Zum anderen dient das Projekt der Information, Diskussion und Politikberatung über Reformbedarfe und zu verändernde Rahmenbedingungen Guter Arbeit.

Die Leitung und Koordination des Landesprojekts "BetriebsMonitor Gute Arbeit" liegt bei der Arbeitskammer des Saarlandes. Zur Durchführung auf der betrieblichen Ebene beauftragt die Arbeitskammer ihre Beratungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung e. V. (BEST).

Beratungs- und Analyseangebot durch BEST

Die folgenden Angebote richten sich an:

  • Betriebs-, Personalräte und sonstige Mitarbeitervertretungen
  • Personalverantwortliche auf Arbeitgeberseite

Die Beratung und Analyse im Umfang von bis zu 5 Tagen kann kostenfrei in Anspruch genommen werden. Die Finanzierung läuft im Rahmen des Projekts "BetriebsMonitor Gute Arbeit Saar". Besteht ein umfangreicherer Beratungsbedarf, so besteht selbstverständlich die Möglichkeit, auf eigene Kosten über den Projektansatz  hinauszugehen.

BEST: Analyse und Beratungsangebote

  • (Einstiegs-) Erstgespräch mit Erstanalyse
  • Betriebsanalysen und Beratungen, zum Beispiel zur Belastungssituation oder Altersstruktur der Belegschaft sowie zur Unterstützung bei der Gestaltung von Veränderungsprozessen zu Guter Arbeit
  • Planung und Durchführung von Mitarbeiterbefragungen und Workshops sowie Unterstützung bei der Ausarbeitung von Betriebs- und Dienstvereinbarungen zu Themen aus dem Bereich "Guter Arbeit"
  • Plus neuer Modulbaustein: Initiativberatung Gute Arbeit 4.0


„Die Initiativberatung Gute Arbeit 4.0“ richtet sich speziell an Interessenvertretungen und besteht aus den vier Modulen:

Initiativberatung

  • aufsuchende Beratung von Betriebsräten, Personalräten und Mitarbeitervertretungen
  • Information der Mitbestimmungsgremien bezüglich der Handlungsfelder Digitalisierung und Transformation
  • Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung der inner- und außerbetrieblichen Akteure

Analyse

  • bis zu sieben - für den Betrieb bzw. die Dienststelle kostenfreie - Beratungstage für Erstanalysen und -beratungen
  • betriebliche und behördliche Analysen und Beratungen, zum Beispiel zur Belastungssituation oder zur Altersstruktur der Belegschaft
  • fachliche Begleitung der Digitalisierungsprozesse und damit verbundenen Veränderungsprozesse hin zu Guter Arbeit
  • Planung und Durchführung von Mitarbeiterbefragungen und Workshops

Gestaltung

  • Maßnahmenentwicklung zur Reduktion von Belastungen
  • Unterstützung bei der Ausarbeitung von Betriebs- bzw. Dienstvereinbarungen zu Themen aus dem Bereich Gute Arbeit

Wissenstransfer

  • Schulungen und Workshops, Erstellung von Fachartikeln und -berichten, Informations- und Schulungsmaterialien
  • Erfahrungen und Erkenntnisse aus der betrieblichen Projektarbeit werden in anonymisierter Form zusammengeführt und aufbereitet

Nähere Informationen finden sich auf der Website der Beratungsstelle für sozialverträgliche Technologiegestaltung e.V. (BEST)


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