AK fordert deutlich mehr Investitionen in die saarländischen Kitas Kitas - für mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und bessere Entlohnung

Pressedienst vom

„Das Saarland muss dringend mehr in die frühkindliche Bildung investieren. Dazu gehört mehr Personal in Kindertagesstätten, eine höhere Entlohnung der Fachkräfte und eine grundsätzlich vergütete Erzieher-Ausbildung“, fordert Thomas Otto, Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer des Saarlandes anlässlich der Veröffentlichung des Ländermonitors Frühkindliche Bildungssysteme der Bertelsmann Stiftung. Außerdem muss es möglich sein, jetzt mehr Hauswirtschafts- und Verwaltungskräfte einzustellen, um das pädagogische Personal zu entlasten.

„Der Ländermonitor der Bertelsmann Stiftung zeigt zum wiederholten Male auf, dass die Betreuungssituation in den saarländischen Kitas nicht kindgerecht ist und bei den Fachkräften zu einer hohen Arbeitsbelastung führt“, erläutert Otto. Obwohl in den vergangenen Jahren mehr Personal eingestellt wurde, stagniert das ungünstige Betreuungsverhältnis von pädagogischer Fachkraft zu ganztagsbetreuten Kindern.

So ist das Saarland das einzige Bundesland, in dem sich der Personalschlüssel von Krippengruppen von 2013 auf 2019 sogar verschlechtert hat (2013: 1:3,7 / 2019: 1:3,9). Betrachtet man zudem die Personalschlüssel der anderen Altersgruppen, entspricht kein Betreuungsverhältnis den wissenschaftlichen Empfehlungen. „Um die Situation in den Kitas zu verbessern und auch die Fördertrias Bildung, Betreuung und Erziehung in Krisenzeiten zu gewährleisten, müssen die Personalkapazitäten erheblich ausgebaut werden“, fordert Otto.

Hinzu kommt, dass der bürokratische Aufwand in den Kitas in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist. Das und das Einhalten der jetzigen Hygienevorschriften führen dazu, dass den Fachkräften immer weniger Zeit für die pädagogische Arbeit mit den Kindern bleibt. Damit sich die aktuelle Situation in den Kitas trotz akutem Fachkräftemangel unmittelbar entspannt, muss jetzt die Möglichkeit geschaffen werden, für nicht-pädagogische Tätigkeiten mehr Hauswirtschafts- und Verwaltungskräfte einstellen zu können, um die pädagogischen Fachkräfte und Leitungskräfte zu entlasten.

„Die aktuelle Situation in den Kitas zeigt, dass die Lage weiterhin angespannt ist. Es braucht dringend langfristige Veränderungen der Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen. Dazu gehören eine vergütete Fachausbildung zur Erzieher*in für alle und berufsbegleitende Unterstützungs- und Beratungsstrukturen, damit junge Menschen für den Erzieherberuf gewonnen werden. Zudem ist es unabdingbar, dass Aufstiegsmöglichkeiten geschaffen werden, die sich auch in der Eingruppierung widerspiegeln. So können Fachkräfte auch langfristig in den Kitas gehalten werden“, so Otto abschließend.

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